Beitrag vom: 23. September 2024

DVSI erhält Rückenwind vom Deutschen Kulturrat

Der Deutsche Kulturrat, 1982 gegründet als Spitzenverband der kultur- und medienpolitischen Orga­nisationen und Institutionen mit derzeit 9 Sektionen und 286 Bundeskulturverbänden, verfolgt unter anderem das Ziel, auf Vor­haben und Entscheidungsprozesse von politischen Instanzen und Behörden im Sinne bestmöglicher Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur einzuwirken. Damit ist der Deutsche Kulturrat mit seinen Querschnittsaufgaben für den DVSI ein wichtiger Ansprechpartner im Meinungsbildungsprozess, informiert er doch mit seinen Stellungsnahmen auch Bundestagsabgeordnete zu kulturpolitischen Fragen.

Am 17. September trafen sich DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil und der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, zu einem Gedankenaustausch, um sich über Schnitt­mengen zwischen den klassischen Kulturbereichen, die der Rat repräsentiert, und den kulturellen Dimensionen des Spielens auszutauschen. Der DVSI betonte die verschiedenen Spielaspekte. Es sei für die Entfaltung der Persönlichkeit von Kindern und ihren Entwicklungs- und Lernprozessen essentiell, zum anderen ist Spiel nicht nur Teil der Alltagskultur, sondern schaffe erst Kultur. Kunst ist im Kern ein einziges Spiel: mit Noten, mit Tönen, mit Farben oder Gesten und Mimiken. Auch die Herstellung von Spielwaren erfordere Kreativität. Spielen ist de facto die Abbildung des Großen im Kleinen, trage zur Integration bei, überbrücke Grenzen, mache glücklich. Ein erster Schritt, über Spielen als Kultur- und Kreativfaktor nachzudenken, sei mit dem Monitoring-Prozess der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft genommen. Ziel des DVSI sei es, als 12. Teilmarkt der Kultur- und Kreativwirtschaft aufgenommen zu werden, betonte Ulrich Brobeil. Zudem stehe die Gründung eines Parlamentskreises Spielwaren in den Startlöchern.

Geschäftsführer Olaf Zimmermann, der sich als Fan von Experimentierkästen outete, steht dem Anliegen des DVSI offen und wohlwollend gegenüber: „Das könnte schon eine ganze Menge mit uns zu tun haben.“ Gleichzeitig kündigte der Kulturexperte an, weiter über das Thema „Value of Play“ nachzudenken. Gemeinsame Aktionen sind nach Auffassung von Olaf Zimmermann durchaus denkbar, etwa ein Schwerpunkt Spielen in der Zeitung des Deutschen Kulturrates „Politik & Kultur“, aber auch Radiobeiträge und eine Talkrunde. Der DVSI bleibt am Ball. Vielleicht findet sich schon bald in einer Neuauflage des Buches „Mein kulturpolitisches Pflichtenheft“, das Olaf Zimmermann 2023 veröffentlichte, dann auch die Spielwarenbranche wieder. Dort lautete eine Überschrift: „E und U war gestern, Unterhaltung ist heute.“ Das sieht der DVSI genauso.