Beitrag vom: 12. März 2024

Toy Safety Conference in Billund

Nichts treibt die europäische Spielzeugbranche derzeit so um wie die Novellierung der Spielzeugricht­linie. Das spiegelt sich auch in der Teilnahme an der zweitägigen Konferenz in Billund wider. Vertreten waren u.a. Toy Industries of Europe (TIE) sowie die Industrieverbände von Spanien, Frankreich und Schweden. DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil vertrat die deutsche Spielwarenbranche. Für die belgische EU-Ratspräsidentschaft folgte Maureen Logghe, Director General Quality and Safety der Einladung. Aus Österreich, der Slowakei, Rumänien und Lettland waren weitere Vertreter der Mitglied­staaten vor Ort.

MEP Marion Walsmann, Berichterstatterin im IMCO-Ausschuss des Europäischen Parlamentes, betonte in einem Video, dass man eine praxisnahe Regelung ohne unverhältnismäßige Bürden für die Spielwarenindustrie erlassen wird. MEP Brando Benifei legte den Fokus – ebenfalls per Videobotschaft – auf die Problematik Online Marktplätze und Connected Toys/KI. Aus der Council Working Group berichtete ausführlich Maureen Logghe. Von sechs Meetings haben bereits drei stattgefunden. Die drei weiteren folgen am 27. März, 15. April und 29. April. In punkto chemischer Sicherheit behält man die Situation im Auge. Derzeit gibt es hier noch keine Entscheidung. Die Themen Online Marktplätze, che­mische Sicherheit sowie Übergangs- und Abverkaufsfrist sind noch der Diskussion. Die Industrie konnte im Billund erneut deutlich machen, dass sie Zeit benötigt und dass die aktuell geplanten Fristen nicht praktikabel sind. Die Forderung der Industrie: Übergangsfrist von mindestens 54 Monaten / Streichung der Abverkaufsfrist aus dem Text oder eine Frist von mindestens 10 Jahren.

Die Abstimmung im Europäischen Parlament erfolgt am Mittwoch dieser Woche. Einige Änderungsanträge des ENVI-Ausschusses wurden erneut eingebracht (Nitrosamine, vollständiges Verbot natürlicher Elemente wie Cadmium und Blei). Mehrere Abgeordnete haben auch eine längere Übergangsfristen gefordert, während andere Abgeordnete eine Prüfung von Spielzeug mit künstlicher Intelligenz durch Dritte fordern. Es bleibt abzuwarten, ob sie angenommen werden.

TIE und die Mitgliedsverbände, darunter der DVSI, hatten zuletzt noch einmal Kontakt mit den im Prozess wichtigen Abgeordneten des Europäischen Parlaments aufgenommen, aber im Moment ist es schwierig vorherzusagen, was die Abstimmung ergeben wird. Klar ist, dass die Kommunikation der Spielwarenindustrie rund um die Problematik Online Marktplätze von vor zwei Wochen von den Abgeordneten bemerkt wurde.

Der angenommene Text wird die Ausgangsposition für die Verhandlungen des Europäischen Parlaments bleiben, wenn sich die verschiedenen EU-Institutionen Ende dieses Jahres auf einen endgültigen Text einigen müssen.

Der DVSI wird weiter berichten.

Ihre Ansprechpartner beim DVSI:

Alexander Breunig (T: 0911/477112-44; E: breunig@dvsi.de)

Stefan Ackenheil (T: 0911/477112-55; E: ackenheil@dvsi.de)