Beitrag vom: 20. Februar 2024

Gefährliches Spiel mit Spielzeug auf der Plattform TEMU?

Experten, auch der DVSI, warnen seit Jahren vor dem bunten Treiben auf Online-Marktplätzen, auf denen der Preis zwar immer heiß, aber die Qualität der Produkte oft zu wünschen übriglässt. Bereits 2020 zeigte eine Studie von Toy Industries of Europe (TIE), dass 97 % der online von Drittanbietern an­gebotenen Spielzeuge nicht dem EU-Recht entsprachen und 76 % der getesteten Spielzeuge sogar als gefährlich für Kinder eingestuft werden mussten. Die jüngste Studie des europäischen Dachverbandes liefert kein besseres Bild. Mit dem Aufstieg des chinesischen Onlinehändlers TEMU haben die Pro­bleme bei der Sicherheit von Produkten eher noch an Schärfe gewonnen. Im Rahmen eines Testkaufs auf dem Online-Marktplatz wurden insgesamt 19 Spielzeuge auf die in der EU geltenden Vorschriften überprüft. 18 der auf TEMU gekauften Spielzeuge – und damit 95 Prozent – fielen durch und stellen z.T. ein Sicherheitsrisiko für Kinder dar. „Es kann nicht sein“, kommentiert DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil die Ergebnisse, „dass europäische Hersteller mit immer engmaschigeren Regularien zu kämpfen haben, während die Plattformökonomie trotz Digital Services Act eine Spielwiese für unlauteren Wettbewerb bleibt.“ DVSI, TIE und weitere nationale Spielwarenverbände fordern deshalb von Brüssel, dass die noch im Digital Services Act vorhandenen gesetzlichen Lücken geschlossen und die Marktüberwachungsbehörden finanziell und personell so ausgestattet werden, dass eine wirksame Kontrolle möglich wird.

Ihr Ansprechpartner beim DVSI:
GF Ulrich Brobeil (T: 0911/477112-11; E: brobeil@dvsi.de)