Beitrag vom: 5. Februar 2025

Neue Leitplanken für Europa? DVSI auf dem Toy Business Forum

Der Bericht des ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank zur Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der EU war ein Warnruf an Brüssel und die 27 Mitgliedsstaaten der EU. Die Liste der Mängel, die der Report aufzählt, ist lang und reicht von überbordenden Bürokratielasten über langsame Entscheidungsprozesse bis hin zu einem viel zu geringen Investitionsvolumen. Der Report fordert u.a. eine Reduzierung der Bürokratielasten für alle Unternehmen von 25 %; für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen sogar 50 % der Berichtspflichten entfallen. Jede Menge Sprengstoff also für eine Talkrunde auf dem Toy Business Forum. DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil ging denn auch gleich in medias res, um Antworten vom Brüsseler Regionalvertreter auf die drängendsten Fragen zu erhalten:

  • Welche Vorschläge kann die Wirtschaft beim angekündigten Bürokratieabbau erwarten?
  • Ist der Green Deal tatsächlich Geschichte?
  • Was gedenkt die Kommission gegen die Billig-Konkurrenz aus Asien zu unternehmen, die sich nicht an europäisches Recht halten?

Wolfgang Bücherl betonte, dass die EU-Kommission einen Bürokratieabbau um 25%, für KMU sogar um 35% unter Wahrung hoher Standards plane. Zudem seien neue Umsetzungsdialoge mit Interessenträgern, „Reality Checks“, KMU- und Wettbewerbsfähigkeitstests sowie die Einführung einer neuen Kategorie für „kleine Midcap“-Unternehmen geplant. An den Zielen des Green Deals hält Brüssel fest, will ihn allerdings um den Clean Industrial Deal erweitern, der Europas Industrie und Wettbewerbsfähigkeit grüner machen und gleichzeitig stärken soll. In punkto Billig-Konkurrenz aus Asien führte der Vertreter der Europäischen Kommission die bereits bekannten Maßnahmen auf: Einstufung als VLP und Eröffnung offizieller Verfahren gegen TEMU.

Foto: Wolfgang Bücherl und Ulrich Brobeil auf der Bühne des Toy Business Forum.